Geschichte

Die Geschichte der Mehrzweckhalle Hüinghausen
von Gerhard Schulte 03.07.2004

Kriegsende 1945:
Der ehemalige Saal Höggel wurde anderweitig genutzt, so dass es für das Turnen keinen Raum gab.
Man führte einen begrenzten Turnbetrieb in dem zweiten Klassenraum unserer alten Schule durch. Zu dieser Zeit wurde in der Schule eine Klasse mit 8 Jahrgängen unterrichtet. Durchschnittliche Schülerzahl: 80.


Nach Kriegsende kamen dann Heinrich und Wilhelm Fassbender wieder zurück. Heinrich übernahm wieder die Backstube und Wilhelm richtete eine kleine Kneipe ein. Im alten Haus wurden rechts Backwaren verkauft und links war ein Café mit kleiner Kneipe.
Der Turnbetrieb wurde im Saal Schürmann notdürftig aufrechterhalten.


Dann fasste man den Beschluss, im Dorf, mit Hilfe von Wilhelm Fassbender, der das Grundstück neben der Bäckerei geerbt hatte, einen Saal zu bauen. Eigentümer war Wilhelm Fassbender. Die Feuerwehr sollte einen neuen Platz bekommen, und der Turnverein das Recht diese Halle immer nutzen zu dürfen.
Man startete eine Geldsammelaktion im Dorf und die meisten Bewohner gaben Geld, das dann im Laufe der Jahre von Fassbenders zurückgezahlt wurde. Mit viel Eigenleistung und dem geliehenen Geld der Hüinghauser, entstand dann ein neues Gebäude, mit Wohnung, Saal und einem Bereich für die Feuerwehr.
Hüinghausen war stolz darauf endlich wieder einen Saal, eine Stätte der Begegnung, zu haben, 10 Jahre nach dem großen Krieg, in dem fast jeder zweite junge Mann nicht mehr nach Hause zurückgekehrt war.

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Viele Jahre gingen ins Land, der Wirt starb und für Hilde Fassbender war es nicht möglich die Wirtschaft weiter zu betreiben, so dass der Saal an HKM vermietet wurde.
Das Drama fing wieder von vorne an! Der Turnverein musste bei Nachbarvereinen seinen Sportbetrieb unterhalten. Der neu gegründete Gesangverein sang bei strengem Rauchverbot in der Schule.


Es war ungefähr 1980, als wir dann einen Förderverein für den Bau einer neuen Halle ins Leben riefen. Ziel des Fördervereins war es Geld zu sammeln, über ein passendes Grundstück nachzudenken und Pläne für eine neue Halle auszuarbeiten.
Eine neue Halle scheiterte damals an mehreren Faktoren. In jener Zeit bekam man im Allgemeinen nur 40 % Zuschuss vom Land. Die Gemeinde hätte also bei einer Bausumme von über l Millionen mindestens 600.000 bis 800.000 DM dazu geben müssen. Dazu war keiner bereit, und als damals Gerhard Gester und ich den Antrag stellten, wenigstens für Planungen einer neuen Halle im Investitionsplan ein paar 1000, – DM zurück zu legen, wurde das von allen Ratsmitgliedern, außer den Hüinghausern, abgelehnt.
Wir kamen klar und deutlich zu der Erkenntnis, dass wir keine neue Halle bauen konnten.


1984 bot sich dann die Gelegenheit, den Saal von Hilde Fassbender zu kaufen.
Die Gemeinde kaufte den Saal und alle Ratsmitglieder stimmten zu. Kurze Zeit später wurde dann der Förderverein aufgelöst und der Trägerverein Mehrzweckhalle Hüinghausen gegründet. Dieser übernahm von der Gemeinde die Halle und wurde Besitzer. Wir kündigten HKM, die dann ein Jahr später auszogen, so dass wir dann Ende 1985 mit einem begrenzten Turnbetrieb in der alten kleinen Halle anfangen konnten.
Es dauerte dann insgesamt 3 Jahre, bis dass uns ein Zuschuss in Höhe von 360.000 DM bewilligt wurde. Am 29. 09. 1987 kam dann die Baugenehmigung. Wir konnten mit dem Umbau beginnen.


Nach einer Umbauzeit von etwas mehr als einem Jahr, konnten wir dann Ende 1988 die neu entstandene Halle mit allen Räumen einweihen.


Gerhard Schulte